MPU Dacryphilie - problematisch?

Vielen Dank für deine offene Frage zum Thema Dacryphilie im Zusammenhang mit der MPU. Zunächst einmal ist Dacryphilie – also die sexuelle Erregung durch das Weinen anderer – eine seltene sexuelle Vorliebe, die für sich genommen in der Regel keine Relevanz für die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) hat. Die MPU beurteilt in erster Linie die Fahreignung, wobei relevante Themen Alkohol, Drogen, Punkte, Straftaten oder psychische Auffälligkeiten sind. Solange deine Vorliebe keine strafrechtlichen Konsequenzen hatte oder in deinem Verhalten keine Gefahr für andere oder dich selbst besteht, ist Dacryphilie allein normalerweise kein Problem für die MPU. Wichtig ist jedoch, wie du selbst mit diesem Thema umgehst und ob es im Zusammenhang mit deinem Führerscheinverlust eine Rolle spielt. Sollte deine sexuelle Vorliebe beispielsweise zu Straftaten, Kontrollverlust oder riskantem Verhalten im Straßenverkehr geführt haben, könnte dies kritisch gesehen werden. In den allermeisten Fällen wird so eine Vorliebe jedoch nicht thematisiert, solange sie im privaten, einvernehmlichen Rahmen bleibt und keine negativen Auswirkungen auf dein Fahrverhalten oder deine Lebensführung hat. Falls du dir dennoch Sorgen machst oder unsicher bist, ob du dieses Thema in der MPU ansprechen solltest, empfehle ich, dies vorab in einem vertraulichen Beratungsgespräch zu klären. Grundsätzlich gilt: Bleibe ehrlich, aber konzentriere dich auf die Fragen zur Fahreignung. Ich kann dir versichern, dass viele Menschen mit ungewöhnlichen Vorlieben konfrontiert werden, die für die MPU nicht relevant sind – wichtig ist, dass du verantwortungsbewusst mit ihnen umgehst.